Ist in der Stadt #Hof der Beginn einer Naziherrschaft? Auch sie
verboten entartete Kunst, wie jetzt der Auftritt von Xavier Naidoo in
Hof.
Das
Münden der französischen Revolution in willkürliches Morden von
Menschen, die Hexenverfolgung im Mittelalter, die kommunistischen
Säuberungswellen in China und Russland, die Killing Fields in
Kambodscha, der Nationalsozialismus und der heutige linksidentitäre
Totalitarismus, sie alle geben nicht nur ein Zeugnis von der
Tödlichkeit und Menschenverachtung entsprechender Ideologien, sie
geben vor allem ein Zeugnis von der geistigen Grundlage, auf der
dieser Totalitarismus zu wachsen in der Lage ist.
Die
Grundlage einer Gesellschaft, die demokratisch sein will, sie besteht
darin, dass die Meinungen anderer akzeptiert werden, dass jeder sagen
und denken kann, was er will. Die Grenze der Toleranz,
sie
verläuft da, wo Toleranz missbraucht wird, um per Gewalt Intoleranz
durchzusetzen.
Dummheit
und eine geradezu bewundernswerte Unfähigkeit daran zu zweifeln, im
Recht zu sein, sind die Markenzeichen derer, die man, je nach dem
Zweig der Sozialwissenschaften, in dem man sich gerade befindet, als
Fundamentalisten, Fanatiker oder autoritäre Persönlichkeiten
beschreiben muss. Diese Dummheit äußert sich auch in der
Unfähigkeit, formale Gemeinsamkeiten in empirischen Fakten zu
erkennen. Das Erkennen dieser Gemeinsamkeiten ist die
Grundqualifikation eines Wissenschaftler. Der Verlust dieser
Fähigkeit, der in der heutigen Gesellschaft so umfassend ist, ist
eine der größten Gefahren für die Freiheit.
Schon
die erste PISA-Studie hat gezeigt, dass deutsche Schüler im
Vergleich mit Schülern aus z.B. asiatischen oder angelsächsischen
Ländern seltener in der Lage sind, Transferaufgaben zu lösen, also
das in einem inhaltlichen Bereich Erlernte, über ein formale
Eigenschaft auf einen anderen inhaltlichen Bereich zu übertragen. Da
diese Unfähigkeit deutscher Schüler bei Lehrern erworben wurde,
besteht kein Grund anzunehmen, dass sie auf Schüler beschränkt ist.
Machen
wir doch ein Beispiel.
Der
folgende Test stammt von der Deutschen
Welle:
CC
BY-SA 3.0
“Der
“Rassenwahn” der Nationalsozialisten machte auch vor der Musik
nicht halt. Die deutsche Musik sollte rein sein, frei von allem
“Undeutschen”, “Nichtarischen”. Um der Bevölkerung diese
Zielsetzung vor Augen zu führen, wurde am 24.Mai 1938 – während
der ersten Reichsmusiktage in Düsseldorf – die Ausstellung
“Entartete Musik. Eine Abrechnung” eröffnet. Alles, was in der
musikalischen Kultur des NS-Staates keinen Platz mehr haben sollte,
wurde den Besuchern durch Hörbeispiele, Bilder und Texte vorgeführt.
Am
Pranger standen Schlager, Operette und atonale Musik, vor allem aber
die Musik jüdischer Komponisten und die als “Niggermusik”
diffamierte Jazzmusik. Die
Ausstellung wurde Ausgangspunkt einer beispiellosen
Verfolgungskampagne gegen Musiker und ihre Musik: Keiner der dort
verunglimpften Musiker konnte seiner Tätigkeit im NS-Staat weiter
nachgehen. Aufführungs- und Berufsverbot waren der Anfang,
Verfolgung und Deportation bis hin zur Ermordung das Ende.
Menschen
in bestimmten Positionen schwingen sich zum Richter über den Wert
dessen, was anderer herstellen auf. Das
Problem besteht darin, dass das eigene Werturteil nicht nur ABSOLUT
gesetzt wird, sondern zur Grundlage der SCHÄDIGUNG anderer gemacht
wird.
Und
nun zitieren wir direkt aus einem Bericht
des Bayerischen Rundfunks:
“Das
ursprünglich für Freitag angesetzte Konzert von Xavier Naidoo auf
dem Volksfestplatz in Hof ist nicht nur längst wegen der
Corona-Pandemie verschoben, sondern inzwischen aus
politischen Gründen abgesagt
worden. Wie die Stadt Hof mitteilt, werde der Künstler auch dann
nicht in Hof auftreten, wenn die Verordnungen zum Infektionsschutz
Großveranstaltungen wieder erlauben. Die Entscheidung sei im
Kulturbeirat der Stadt gefallen. Die Diskussion hatte zuvor ein
Antrag des parteilosen Thomas Etzel ausgelöst, der für die
Linkspartei im Stadtrat sitzt.
Hofs
Oberbürgermeisterin Eva Döhla (SPD) sagt, dass sich die Stadt mit
der Konzertabsage von Aussagen Naidoos distanziere. In der Stadt sei
kein Platz für Menschen, die Ressentiments befeuerten,
antisemitisches oder homophobes Gedankengut verbreiteten,
Verschwörungstheoretikern nahe stünden oder sich von Extremisten
vereinnahmen ließen. Aus der Pressestelle der Stadt heißt es auf
Nachfrage des BR, man gehe davon aus, dass die Oberbürgermeisterin
auch bei künftigen Anfragen bei ihrer ablehnenden Haltung gegenüber
Naidoo bleiben werde. Sie wolle ein Zeichen gegen rechts setzen.
Einem Auftrittsverbot, oder einer Einschränkung der künstlerischen
Freiheit komme das aber nicht gleich.”
Was
man von einer Oberbürgermeisterin zu halten hat, die de facto ein
Auftrittsverbot gegen einen Künstler verhängt (bzw. sich hinter der
Entscheidung des Kulturbeirats, der auf Veranlassung eines
Beirats-Mitglieds, das für die Mauermörder-Nachfolgepartei im
Stadtrat sitzt, tätig geworden ist), um damit ein “Zeichen gegen
rechts” zu setzen (also billiges virtue signalling zu betreiben)
und dann behauptet, der verbotene Auftritt sein kein Auftrittsverbot,
das ist eigentlich nicht schwierig zu entscheiden. Eklatante
Widersprüche wie dieser weisen auf erhebliche kognitive Probleme
hin, die man vielleicht einer genaueren psychiatrischen Prüfung
unterziehen müssten.
Wenn
ein Aggressor die Toleranz missbraucht, um anderen durch Intoleranz
zu schaden.
Während
die Aussagen von Naidoo, wie wirr sie auch immer sein mögen,
niemandem schaden, schadet die Konzertabsage Naidoo und seinen Fans.
Und
abgesagt wurde das Konzert, weil Naidoo Aussagen trifft, die Herrn
Etzel, ungenannten Mitgliedern des Kulturbeirats und Frau Döhla
nicht gefallen. Gibt es einen formalen Unterschied zum Verbot von
“Niggermusik” oder zum Auftrittsverbot von Juden im Dritten
Reich, weil die Art der Musik den Nazis nicht gefallen hat und sie
der felsenfesten Überzeugung waren, es zwar nicht mit entarteten
Meinungen, aber mit entarteter Musik zu tun zu haben?
https://sciencefiles.org/2020/08/13/niggermusik-kein-platz-fur-entartete-kunstler-in-hof/