Montag, 28. April 2014

Ein Krieg rückt immer näher - Kopp Online

Ein Krieg rückt immer näher - Kopp Online





Dr.
Paul Craig Roberts:


„Die Regierung Obama hat in ihrem
Größenwahn und ihrer Arroganz die Krise in der Ukraine ohne Rücksicht auf
Verluste zu einer Krise mit Russland verschärft. Die Propagandalügen
Washingtons treiben, willentlich oder aus Dummheit, die Krise weiter in
Richtung Krieg. Moskau ist nicht länger willens, sich weitere sinnlose
Drohungen Washingtons anzuhören, und verweigert Telefongespräche mit Obama und
führenden amerikanischen Regierungsvertretern.


Die Krise in der Ukraine begann mit dem Sturz
der gewählten demokratischen Regierung durch Washington und die Einsetzung
einer von Washington handverlesenen Handlanger-Übergangsregierung. Diese
Handlanger handelten in Wort und Tat gegen die Interessen der Bevölkerung in
den früheren russischen Territorien, die die sowjetische kommunistische Parteiführung
im letzten Jahrhundert der Ukraine übergeben hatte. Als Folge dieser absurden
Politik nahm die Agitation vonseiten der russischsprechenden Bevölkerung für
eine Rückkehr zu Russland zu. Die Krim hat sich bereits Russland wieder
angeschlossen, und die Ostukraine und weitere Regionen im Süden der Ukraine
werden vermutlich folgen. Aber anstatt ihren Fehler zu erkennen, ermutigte und
unterstützte die Regierung Obama ihre Handlanger, die sie selbst in Kiew an die
Macht gebracht hatte, Gewalt gegen die so genannten Separatisten in den
russischsprechenden Regionen einzusetzen, in denen Volksentscheide gefordert
werden, um selbst für oder gegen eine Rückkehr nach Russland abstimmen zu
können. Obwohl der russische Präsident Putin eindeutig erklärt hat, das
russische Militär werde in der Ukraine nur dann militärisch intervenieren, wenn
Gewalt gegen die Protestbewegung eingesetzt werde, hat die Regierung Obama
genau diese Gewaltmaßnahmen befürwortet. Wir müssen daher zu dem Schluss
kommen, dass Washington entweder nicht zuhört, wenn man mit ihm spricht, oder
aber auf Gewalt setzt. Da Washington und die NATO
derzeit überhaupt nicht in der Lage sind, militärische Kräfte im ausreichenden
Maße in die Ukraine zu verlegen, um dem russischen Militär etwas entgegensetzen
zu können, warum versucht die Regierung Obama dann, ein Eingreifen des
russischen Militärs zu provozieren? Eine mögliche Antwort hängt damit zusammen,
dass Washingtons ursprüngliche Pläne, die Russen von ihrer Schwarzmeerbasis auf
der Krim zu verdrängen, gescheitert sind und Washingtons Plan B nun so
aussieht, die Ukraine einer russischen Invasion zu opfern, so dass Washington
dann später Russland dämonisieren und mit dieser Drohkulisse einen massiven Anstieg
der Rüstungsausgaben und Einsätze der NATO
durchsetzen kann.Mit anderen Worten ist der Gewinn aus Plan B ein neuer Kalter
Krieg und weitere Milliardengewinne für Washingtons Militär- und
Sicherheits-Komplex. Angesichts der spärlich bemessenen Zahl von Soldaten und
Flugzeugen oder der Raketenkreuzer, die Washington nun in die Region verlegt
hat, um die inkompetenten Regierungen in jenen langjährigen Krisenherden des
Westens – Polen und die baltischen Staaten – des Schutzes der NATO zu versichern, handelt es sich bei
diesen Maßnahmen nur um symbolische Provokationen. Die Wirtschaftssanktionen
gegen einzelne russische Regierungsvertreter oder Wirtschaftsinteressen
signalisieren nur Washingtons Machtlosigkeit. Westliche Sanktionen würden die NATO-Marionettenstaaten Washingtons
weitaus schwerer als Russland treffen. Offensichtlich hat Washington nicht die
Absicht, im Dialog mit der russischen Regierung eine Lösung zu finden. Die
Forderungen, die Washington gestellt hat, lassen keinen anderen Schluss zu. So
verlangte Washington etwa, die russische Regierung sollte die im Osten und
Süden der Ukraine protestierende Bevölkerung im Stich lassen und die russische
Bevölkerung in der Ukraine zwingen, sich den Handlangern Washingtons in Kiew zu
unterwerfen. Darüber hinaus will Washington, dass Russland von der
Wiedervereinigung mit der Krim Abstand nimmt und die Halbinsel Washington
überlässt, so dass dann der ursprüngliche Plan, Russland aus seiner
Schwarzmeer-Marinebasis zu verdrängen, weiterverfolgt werden könnte.


Washington fordert mit anderen Worten, dass
Russland zu einem Status pro ante zurückkehrt und den USA die Ukraine mitsamt
der Krim überlässt. Diese Forderungen sind so unrealistisch und überzogen, dass
sie sich mit Arroganz alleine nicht mehr erklären lassen. Der Dummkopf im
Weißen Haus sagt Putin praktisch: »Ich habe zwar die Eroberung deines
›Hinterhofes‹ vermasselt. Aber ich will jetzt, dass du die Lage für mich klärst
und damit sicherstellst, dass ich meinen ursprünglichen Plan, in deinem
›Hinterhof‹ eine gegen dich gerichtete strategische Bedrohung aufzubauen, doch
noch verwirklichen kann.« Die korrupten westlichen Medien und die europäischen
Marionettenstaaten Washingtons stellen sich hinter diese unrealistischen
Forderungen. Als Folge hat die russische Führung sämtliches Vertrauen in die
Worte und Absichten des Westens verloren, und aus einer solchen Stimmung und
Einschätzung heraus entstehen Kriege. Die europäischen Politiker setzen ihre
Länder ungeheuren Gefahren aus – und zu welchem Zweck? Wurden die europäischen
Politiker erpresst, bedroht oder mit riesigen Geldsummen korrumpiert, oder
haben sie sich schon so daran gewöhnt, den Befehlen Washingtons Folge zu
leisten, dass sie sich nichts anderes mehr vorstellen können? Welche Vorteile
könnten sich Deutschland, Großbritannien und Frankreich davon versprechen, von
Washington in eine Konfrontation mit Russland gezwungen zu werden? Die Arroganz
Washingtons ist beispiellos und könnte die Welt in den Abgrund der Zerstörung
führen. Wo bleibt Europas Selbsterhaltungstrieb? Warum hat Europa nicht schon
längst Haftbefehle für sämtliche Mitglieder der Regierung Obama erlassen? Ohne
die moralischen Rechtfertigungen, die Europa und die korrupten Medien liefern,
wäre Washington nicht in der Lage, die Welt an den Rand eines Krieges und
darüber hinaus zu drängen.“


Erschienen im Kopp – Verlag als Newsletter vom
28.April 2014


 

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