Montag, 11. November 2019

Der Kampf um den moralischen Heiligenschein: War Rumpelstilzchen ein Nazi?

Der Vorwurf, Antisemit zu sein, 1826 auf Seite 63 eines kleinen Breviers von „Negern“ geschrieben zu haben, er wirkt heute wie bakteriologische Kriegsführung. Ist der Zweifel erst einmal gesät, dann vermehrt sich die Zahl derer, die hoffen, durch den Kampf gegen die Antisemiten, Eingang in den Olymp des Gutmenschen, den Dom der Anbiederung zu finden, die moralische Erhöhung durch das Werfen von Dreck suchen, wie von Geisterhand geführt.


Gleichwohl muss die Verzweiflung, Antisemiten zu finden, immens sein, wenn nunmehr die Geschichte durchsucht und Namen von Grabsteinen abgeschrieben werden müssen, um sie eingehender Prüfung zu unterziehen.


Wie bigott und verlogen diese Form der posthumen Zerstörung der Leistung Anderer ist, lässt sich an nur einer einzigen Frage deutlich machen: Und nun?


Was wenn Jacob Grimm und Wilhelm Grimm Juden nicht mochten?


Was, wenn Jacob und Wilhelm Grimm Antisemiten gewesen sein sollten, woran erhebliche Zweifel angebracht sind.


Wird Rumpelstilzchen dann zum Nazi und der böse Wolf zur vorweggenommenen AfD?


Welcher Nutzen resultiert daraus, Jacob und Wilhelm Grimm des Antisemitismus zu überführen?


Nur ein Nutzen entsteht daraus. Der Chefankläger wird mit seiner Anklageschrift durch politisch korrekte Medien gereicht, erhält Publicity, verkauft vielleicht ein Buch, vielleicht auch zwei und kann, wie all diejenigen, die in den Chor der Entrüsteten einstimmen, für sich den moralischen Heiligenschein reklamieren, den indes nur Sykophanten und Bigotte überhaupt beanspruchen wollen – die übermorgen vergessen sind – im Gegensatz zu den Grimms




Der Kampf um den moralischen Heiligenschein: War Rumpelstilzchen ein Nazi?

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