Montag, 27. Juli 2015

Ein Grund, #Nestlé zu boykottieren

Nestlé besitzt weltweit über 70 verschiedene Wassermarken. Zu den bekanntesten gehören Perrier, San Pellegrino und Vittel, in der Schweiz auch Henniez. Allein mit abgepacktem Wasser setzt Nestlé jährlich rund 10 Milliarden Franken um. Trotzdem ist Wasser eine Sparte, über die man bei Nestlé nicht gerne spricht. Das muss der Schweizer Journalist Res Gehriger erfahren. Die Nestlé-Manager verweigern Interviews. Aber Gehriger lässt nicht locker. Auf einer Recherche-Reise erfährt er, wie konfliktgeladen das Geschäft mit dem Trinkwasser ist. Wasserkrieg in den USA Um Wasser zu verkaufen, muss man es zuerst besitzen. In weiten Teilen der USA, dem wichtigsten Absatzmarkt für Nestlés Wassersparte, gilt das „Recht der stärksten Pumpe“: Wer Land besitzt oder gepachtet hat, darf auf seinem Grundstück soviel Wasser pumpen, wie er will - ohne Rücksicht auf seine Nachbarn. Im ländlichen US-Bundesstaat Maine hat Nestlé eine ganze Reihe von Quellgebieten aufgekauft. Dort schöpft der Konzern jährlich mehrere Millionen Kubikmeter Wasser ab und transportiert sie mit Tanklastwagen zu seinen Abfüllfabriken. In den Dörfern Fryeburg, Newfield und Shapleigh erlebt der Schweizer Journalist wie Nestlé den lokalen Widerstand gegen die massive Wasserentnahme mit einem Heer von Anwälten, Lobbyisten und PR-Beratern bekämpft. Schönfärbereien rund ums Flaschenwasser Nestlé legt großen Wert auf Imagepflege. Wenn es um Wasser geht, prägt vor allem Peter Brabeck das Bild des Konzerns. Schon als CEO, verstärkt aber nach seinem Wechsel ins Präsidium 2008, entwickelte er eine Kommunikationsstrategie, die mit Begriffen wie „Corporate Social Responsibility“ (unternehmerische Sozialverantwortung) oder „Creating Shared Value“ (gemeinsame Werte schaffen) operiert. Ist das gelebte Firmenphilosophie? Beim Überprüfen dieser Frage kommt Journalist Gehriger zu ernüchternden Einsichten. Am Schluss bleibt ihm das Bild eines Konzerns, der sich weltweit Rechte an Wasserquellen sichert, um den Wassermarkt der Zukunft zu dominieren. Bottled Life rückt das Milliardengeschäft mit dem Flaschenwasser in den Fokus und wirft hierfür einen Blick hinter die Kulissen des mächtigsten Lebensmittelriesen: Nestlé weiß, wie man aus Wasser Geld macht. Während der nachhaltige Umgang mit dem lebensnotwenigen Rohstoff die aktuelle Diskussion bestimmt, sichert sich der Großkonzern weiter den Zugriff auf wertvolle Quellen, um seine weltweiten Geschäfte mit abgepacktem Trinkwasser voranzutreiben. Quelle: http://de.sott.net/article/18780-Bottled-Life-Nestle-und-die-schmutzigen-Geschafte-mit-dem-Trinkwasser

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